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GAN CAO

Glycyrrhiza glabra

Süßholz, Lakritze (Glycyrrhiza glabra 甘草) - harmonisierend, schleimlösend, entgiftend

Gan Cao (Glycyrrhiza glabra) – Botanik und Wirkungen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Gan Cao, bekannt als Süßholz oder chinesisches Lakritzkraut, ist die Wurzel der Pflanze Glycyrrhiza glabra, die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört. Diese mehrjährige krautige Pflanze ist ursprünglich in Europa und Asien beheimatet und wächst bevorzugt in warmen, sonnigen Lagen mit tiefgründigen, lehmigen Böden. In der TCM wird die getrocknete Wurzel verwendet, die eine gelblich-braune Farbe aufweist und durch ihren intensiv süßen, mild-aromatischen Geschmack charakterisiert ist.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt Gan Cao als neutral bis leicht warm in der Temperatur und deutlich süß im Geschmack. Sie wirkt auf die Meridiane von Herz, Lunge, Milz, Magen und Niere. Gan Cao nimmt in der chinesischen Kräuterheilkunde eine besondere Stellung ein, da sie sowohl als Einzelmittel therapeutisch wirkt als auch als harmonisierende Komponente in zahlreichen Rezepturen dient. Ihre Hauptfunktion besteht in der Tonisierung des Milz-Qi sowie in der Befeuchtung der Lunge, wodurch sie bei Husten, Heiserkeit und trockenen Atemwegen eingesetzt wird.

Zudem hat Gan Cao entkrampfende und entgiftende Eigenschaften und wird häufig zur Linderung von Schmerzen, zur Milderung toxischer Wirkungen anderer Arzneimittel oder zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt. Bei Magen-Darm-Beschwerden hilft sie, Krämpfe und Schmerzen zu lindern und die Mitte zu stärken. Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist ihre ausgleichende Wirkung auf disharmonische Rezepturbestandteile – sie harmonisiert das Zusammenwirken verschiedener Kräuter in einer Mischung und mindert deren potenzielle Nebenwirkungen.

Durch die Kombination aus Qi-Tonisierung, Hustenlinderung, Entgiftung und Rezepturharmonisierung ist Gan Cao eine der am häufigsten verwendeten Arzneidrogen der TCM und findet breite Anwendung bei einer Vielzahl von Beschwerden – von Infekten der Atemwege bis hin zu Verdauungsstörungen und systemischer Schwäche.


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Empfohlene Tagesdosis:

2 - 10 g

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